„Heide Simonis war oftmals in ihrem Leben eine Vorreiterin: Ob 1976 mit 33 Jahren als jüngste Abgeordnete im Deutschen Bundestag oder als erste Frau im Haushaltsausschuss. Ihre Wahl als erste Frau ins Amt einer Ministerpräsidentin war vor 25 Jahren ein Signal von bundesweiter Bedeutung.
Mit der Ministerpräsidentin Heide Simonis zog ein neuer Stil in die schleswig-holsteinische Staatskanzlei ein. Kompetent, authentisch, schlagfertig, auch polarisierend – so wurde sie zur Landesmutter. Bekannt und beliebt ist sie bis heute weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus. Geschätzt wurde sie auch als starke Stimme aus dem Norden, die Ungerechtigkeiten der Agenda-Reform oder Vorschläge für eine neue Steuerpolitik offen und fachlich konsequent durchdacht darlegte und den bundespolitischen Diskurs mitprägte.
Die Modernisierung und Öffnung des Landes Schleswig-Holstein ist untrennbar mit Heide Simonis verbunden. Früh hat sie Zukunftsthemen des Landes identifiziert und Kräfte gebündelt. Das Gesundheitsland, das Energiewendeland, die breit aufgestellte Meerespolitik, eine Zusammenarbeit über Grenzen hinweg – all dies ist auch auf Heide Simonis zurürckzuführen. Sie ist mit dem Land zutiefst verbunden und deshalb vollkommen zu Recht unsere Ehrenbürgerin.
Die SPD ist Heide Simonis dankbar für ihre hervorragende Regierungsarbeit und ihr vielfältiges Engagement für unsere Partei und darüber hinaus. Mit Büchern, kulturellem Engagement und ihrer Arbeit für UNICEF hat sie vorbildlich gezeigt, dass Politikerinnen auch nach ihrem Ausscheiden aus einem Regierungsamt Gutes für eine solidarische Gesellschaft leisten können. Ihr besonderes Engagement für Kinder hat sie auch in dieser Funktion fortgeführt.
Heide Simonis hat nicht nur großen Anteil an dem guten Ruf Schleswig-Holsteins, sondern auch immens zu dem Bild einer lebhaften und feministischen, modernen SPD beigetragen. Heute erhält sie deshalb die höchste Auszeichnung unserer Partei: die Willy-Brandt-Medaille. Wir haben ihr viel zu verdanken.“