Sonja Fesser

Sonja Fesser, Jahrgang 1985, Abgeordnetenmitarbeiterin.

Ich kandidiere im Wahlkreis 9.

In der Kommunalpolitik habe ich bisher mitgearbeitet als:
Ratsherrin, Mitglied im Ausschuss für städtisches Leben, stellvertretendes Mitglied im Bildungsausschuss.

Außerdem engagiere ich mich ehrenamtlich bei:
Beim Entfernen diverser Sticker aus dem rechten Spektrum.

Ich begeistere mich in meiner Freizeit für:
Alles zwischen A, wie assyrischer Keilschrift, bis Z, wie Zombiebücher, die in Schleswig-Holstein spielen (Max Brooks: World War Z). „Dank“ Corona finden Bildungsveranstaltungen weltweit verstärkt niedrigschwellig online statt. Wenn also gerade keine Comic Convention ansteht, irgendwas geht immer.

Mein Lieblingsort in Itzehoe ist:
Seit dem ersten Corona Shutdown, der Friedhof in der Brunnenstraße. Ich kann nur empfehlen, dort eine Führung mitzumachen. Ihr trefft namenhafte Itzehoer*innen, Firmendynastien, NS-Größen und die Kinder der Zwangsarbeiterinnen. Und ganz bestimmt begegnen euch die vielen Eichhörnchen, die mich inzwischen als großzügige Nusstante adoptiert haben.

„Ja zu Itzehoe“ heißt für mich:
Weg vom ewigen „das war schon immer so“ und „früher war alles besser“. Die Verklärung der Vergangenheit, das Beharren auf dem Status annodazumal darf nicht weiter zur unsichtbaren Mauer für neue Ideen werden. Wir müssen mit der Zeit gehen, müssen moderner denken und handeln, wenn wir kreative Köpfe halten und hinzugewinnen wollen. Das Rathaus kann Gründer*innen und Start-Ups dabei unterstützen, Leerstand zu reduzieren und Quartiere neu zu beleben. So lernt manch Itzehoer*in auch andere Gegenden kennen, als nur die Innenstadt. Wann wart ihr zuletzt im Wellenkamp? Eben!

„Deine Stadt“ bedeutet für mich:
Dass hier für alle Platz sein muss. Nicht nur, für Alteingesessene oder zugezogene junge Familien mit Eigenheim und nicht nur in der Innenstadt. Während der Coronamaßnahmen waren diejenigen benachteiligt, die keinen Garten, keinen Balkon, kein ruhiges Home Office haben. Itzehoe fehlen ausgleichende Orte, zum Ausruhen oder für Begegnungen. Sogenannte „Dritte Orte“, die von allen genutzt werden. Gepflegte Parkanlagen, Spielflächen und Kunst im öffentlichen Raum, eingebettet in die natürliche Umgebung, als Gegenentwurf zum Grau der Innenstadt. Das Stadtmanagement muss dafür auch Initiativen und Ideen jenseits der Innenstadt unterstützen.

„Dein Zuhause“ beutetet für mich:
Dass hier leider auch immer mehr Leute wegziehen, wenn keine entsprechenden Angebote geschaffen werden und das Klischee vom „Kreis Steinzeit“ weiter besteht. Itzehoe darf nicht zur Rentner*innenstadt werden, die von jüngere Altersgruppen nur noch familienbedingt zu Weihnachten besucht wird. Um dann höchstens ein paar Stunden am Glühweinstand in der Innenstadt zu verbringen…  Wir brauchen bezahlbare Mietwohnungen und Sozialbau im kleinen Segment. Die Bauplätze hierfür sind rar, umso wichtiger werden Lückenbebauung oder erweiterbare Modular Bauten sein.

„Deine Zukunft“ bedeutet für mich:
Itzehoe verwaltungstechnisch auf den Stand moderner Dienstleistungen zu bringen. Digitalisierung wird Vorgänge nach Außen vereinfachen und nach Innen Kapazitäten für schlankere Prozesse schaffen. Wir können es uns auch nicht leisten, Fachkräfte und qualifizierte Quereinsteiger*innen durch starre Einstellungsbedingungen und antike Arbeitsauffassung zu verjagen. Flexibilität und kreative Arbeitsumfelder sollten kein Alleinstellungsmerkmal der freien Wirtschaft sein.

Die wichtigste Aufgabe der Politik in der  Stadt ist aus meiner Sicht:
Bürger*innen bei der langfristigen Gestaltung der Stadt mitzunehmen. Egal, ob demographischer Wandel, Digitalisierung der Verwaltung, allgemeine Anpassungen an den Klimawandel: Nur wer Zusammenhänge versteht und Fragen beantwortet bekommt, kann sich sachlich mit einem Thema beschäftigen. Aber: Angebote schaffen ist das Eine – Aktiv daran teilzunehmen das Andere! Auf dem Sofa sitzen und auf einfache Antworten hoffen ist das Gegenteil von aktiver Teilnahme.

Herzensthema:
Kommt mal wieder raus, lasst euch blicken. Überlasst Itzehoe nicht dem Trott, der sich seit Corona eingeschlichen hat. Tragt eure hässlichsten Hüte, seid ekelhaft gut gelaunt. Holt die Straßenkreide raus, schreibt den Text von „Hurra die Welt geht unter“ aufs Pflaster und fordert Schwanenboote im ÖPNV: Machts einfach!